Mittwoch, 5. Dezember 2012


                               Adventskalender: 5. Törchen

Für das 5. Törchen präsentiere ich euch eine etwas ungewöhnliche FanFiction, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Ich hoffe, sie gefällt euch! 

Seasons 

  
Es gibt Gezeiten für der Menschen treiben. Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück. Versäumt man sie, so muss man sich die ganze Reise des Lebens durch Not und Klippen winden.
Shakespeare

Frühling

Er war noch jung und sein Kopf voller Träume. Glaubte er ihnen, so lag eine großartige Zukunft bevor. Hätte er die Zeichen gedeutet, so wäre ihm auch das Unglück nicht entgangen, welches dort lauerte. Doch er war naiv. Er wollte all das glauben, was sie sagten. Alles gelang ihm spielend, die Probleme der Anderen waren nicht die Seinen. Und als seine Jugend mit Glanz und Glorie beendet war, wollte er sich zu neuen Ufern aufmachen.
Doch der Tod machte ihm einen Strich durch die Rechnung und ihm blieb nichts als ein Versprechen, welches er zum Himmel sandte.

Lass das Feuer nicht verlöschen. Halte jeden kleinen Funken am Leben. Du wirst ihn brauchen, in den hoffnungslosen Sümpfen. Wer bin ich, was bin ich, wo will ich hin? Die Welt, nach der du dich sehnst, kann dir gehören. Sie existiert, sie ist Realität, sie ist in greifbarer Nähe. Sie gehört dir.
Sunzi

Sommer

Was kümmerten ihn die Probleme von gestern? Sie waren vergangen, ohne Bedeutung, nichtig. Es gab Wichtigeres. Es gab neue Ziele. Er war bereit, Opfer zu bringen. Ein Gleichgesinnter war Gefunden, die Pläne waren geschmiedet. War es falsch? War es falsch, weiter zu machen? Ein törichter Gedanke. Es gab nichts Wichtigeres. Alle wussten es, alle wollten es, doch niemand tat etwas. Das würde er ändern. Bald. Sehr bald.
Erneut besuchte der Tod sein Haus und entriss ihm seinen Traum. Und wieder blieb ihm nur das eine Versprechen.

Der Mut des Lebens wäre eine großartige Mischung aus Triumph und Tragödie. Ein Mann tut das, was er tun muss, ungeachtet seiner persönlichen Konsequenzen. Ungeachtet der Hindernisse, der Gefahren und des Drucks. Und das ist die Grundlage jeder Moral.
John F. Kennedy

Herbst

Er hatte sein altes Leben aus den Augen verloren. War es in all den Jahren immer wieder aufgeblitzt, so wurde es nun zusehends vom Nebel der Zeit verschlungen. Nur eine Erinnerung trotzte der Vergänglichkeit, wie ein Leuchtturm in der Nacht. Doch es gab Wichtigeres. Höheres. Seine Pläne galten längst nicht mehr seinem eigenen Wohl. Sie galten dem Wohl aller, die Gutes in sich trugen. Aber galten sie auch dem einen Wohl, das ihm nun mehr am Herzen lag als fast alles andere? Er wusste es nicht. Er wollte sich nicht festlegen. Er wollte alles hinauszögern. Und dort, in der hintersten Ecke seines Gedächtnisses, war immer noch das Versprechen.
Doch wieder, schon wieder. Schon wieder ein Fehler im Plan. Der Tod lächelte.

Versuche nie, jemand anders als du selbst zu sein, in einer Welt, die Tag und Nacht ihr Bestes tut, um dich zu allen anderen zu machen. Dieser Kampf ist ein schwerer Kampf, der schwerste, den ein Mensch führen kann. Du darfst den Kampf niemals aufgeben.
E.E. Cummings

Winter

Es musste weiter gehen. Weiter und immer weiter. Wissen war die größte Waffe, die er ihm geben konnte. Und er gab sie ihm. Er hatte die Hoffnung, dass es genug war. Die Hoffnung hätte Gewissheit sein müssen, doch Gewiss war nur das Ungewisse, das hatten ihn Leben und Tod gelehrt. Nicht mehr lange, dann war sein Kampf beendet und jemand anders würde ihn aufnehmen. Er hatte sein Möglichstes getan, in der Hoffnung auf das alte Versprechen.
Schon lange war er dem Tod nicht mehr begegnet. Doch diesmal durchkreuzte dieser ihm seinen Plan nicht. Diesmal nicht. Und er empfing den Tod, freudig und hoffnungsvoll. Und er ging weiter.

Vergiss den heutigen Tag nicht, denn er ist der Anfang vom Immer. Ein Versprechen, eine Belohnung dafür, im Leben so lange allein ausgeharrt zu haben. Die feierliche Gestaltung des eingegangenen Risikos und der bevorstehenden Herausforderung. Versprechen, vor langer Zeit im geheimen Platz unserer Herzen gegeben.
Dante

"Endlich sehen wir uns wieder!", rief sie und er sah die Freude, eine nie dagewesene Freude, in ihrem Gesicht stehen, so hell leuchtend wie der hellste Leuchtturm auf der höchsten Küste.
"Ja, endlich sehen wir uns wieder", flüsterte er, während sie ihn umarmte. "Ich habs dir doch versprochen, Ariana ..." 

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